
Katharina Oberlik
Kategorie: Frauen
In der Zeit des Lockdowns hatten vor allem freie und selbstständig tätige darstellende KünstlerInnen weder Arbeit noch Geld. Workshops waren verboten, die Theater wurden geschlossen, Festivals fanden nicht statt. Besonders betroffen waren Frauen mit Kindern, die sich in der Zeit des Lockdowns um die Kinder im Homeschooling haben (weil Männer häufig immer noch die besser bezahlten Tätigkeiten haben). Wir haben mit dem Projekt nicht nur bezahlte Arbeit für alle 14 beteiligten Künstlerinnen geschaffen (von denen über die Hälfte Kinder haben) sondern auch hybride Arbeitsformen erfunden, die trotz des Lockdowns, der Reiseverbote und der Pandemie einen internationalen und lokalen kreativen Austausch und Gemeinschaft ermöglicht haben.
Der Proberaum waren eine Facebook-gruppe und What‘s app-Austausch. Auch inhaltlich haben wir uns auf die Situation von Menschen bezogen, die ihren Innenräumen ausgesetzt sind: Die künstlerische Kreation fand in unseren Wohnungen statt. Das Buddie-Prinzip hat dafür gesorgt, dass sich meist nur 2 Künstlerinnen live getroffen haben. Die Film-Aufführung und Live-Performance fanden im Freien statt, sodass wir einem (getestetem) Publikum den Zugang unter Pandemie-Bedingungen ermöglichen konnten. Die Aufführung im Kunsthaus hatte eine geradezu feierliche Atmosphäre, da es sowohl für die Darstellerinnen, wie für das Publikum die erste Performance seit einem Jahr war, und die Abstandsregelungen für ein sehr erlesenes Publikum sorgten. Wir haben nicht nur gemerkt, wie wichtig Kunst für die Menschen als Publikum ist, sondern auch die künstlerische Arbeit (und damit den Selbstwert) der beteiligten Künstlerinnen wieder zum Leben erweckt, in einer Situation, in der vielen eine Perspektive künstlerischen Schaffens nach bereits einem Jahr Corona komplett verloren gegangen war.
Hier sind 2 Zitate von den Teilnehmerinnen zu dem Thema:
Wydiy A. : ‘Thank you for living in terms of behaviour in my pandemic. My frozen art flows again because oft he process you carry out!’
Und Paulina P: ‚Diese Arbeit hat mich emotional durch die ganze Zeit getragen: Ihr wisst ja gar nicht, was es bedeutet, einmal die Woche meiner Familie zu sagen – dieser Nachmittag gehört mir, weil ich jetzt mein Video drehe!‘